Freitag, 5. Juni 2015

Dresden / Frauenkirche


Als ich die ersten Male, im Alter von 6 bis 8 Jahren, mehrmals Dresden besuchte und bei einer Patentante die Ferien verbrachte, gehörten zu meiner Welt nur der Stadtteil Weißer Hirsch und die Elbschlösser mit
riesigen beeindruckenden Bäumen, deren tiefhängenden Blättern ich guten Tag sagte. Von Krieg und Zerstörung, auch der der Frauenkirche, wusste ich nichts. Am 15. Februar 1945 hatte der Bombenhagel der alliierten Streitkräfte die Frauenkirche in Schutt und Asche gelegt. In den nächsten Jahrzehnten erinnerte die Kirchenruine, auch als offizielles Mahnmal der DDR, als Symbol für das Grauen und für die Schrecken des Zweiten Weltkriegs.
Als ich zum zweiten Mal nach Dresden kam, war der Anlass ein Besuch eines Benefiz-Konzertes in der Unterkirche der Frauenkirche, die schon wieder hergestellt war und die dann bis 2005 als Kirchenraum diente. 
Der Wiederaufbau Dresdens hatte mich beeindruckt und begeistert. Im Jahr 1990 hatte sich eine Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Frauenkirche gegründet. Die Frauenkirche sollte sich in ein Symbol der Versöhnung verwandeln. Baubeginn war dann der 4. Januar 1993. 
3.634 Steinquader der Kirchenruine wurden beim Wiederaufbau wiederverwendet. Die Besucher können sie heute an der schwarzen Farbe erkennen. Eingeweiht wurde das Gotteshaus zwölf Jahre später, am Reformationstag des Jahres 2005.


Die weltberühmte Stadt Dresden trägt ihren Beinamen „Elbflorenz“ zu vollem Recht. In den Stadtansichten ragte schon immer die Frauenkirche wuchtig und doch harmonisch grazil hervor. Die fantastischen Baudenkmäler und die umfangreichen Kunstsammlungen zählen zu den Touristenattraktionen der Hauptstadt des Freistaats Sachsen. Daneben ist Dresden ein herausragender Wissenschaftsstandort und eine wichtige Industriestadt. Den Zwinger mit seinen Museen und die Frauenkirche und andere Sehenswürdigkeiten lernen Besucher aus aller Welt am besten auf einer Sightseeing Tour durch Dresden mit stadtrundfahrt.com/dresden  kennen. 

Im Jahr 1726 begann der Bau der Frauenkirche, der zeitweise bedeutendsten Kirche Deutschlands, nach den Entwürfen des Baumeisters George Bähr, nachdem das Gotteshaus „Unserer Lieben Frauen“ im selben Jahr abgerissen worden war. Der Mittelbau, der einen quadratischen Grundriss aufweist, war 95 Meter hoch. Der Durchmesser der Kuppel betrug 53,50 Meter. Sie erinnert auffällig an die Kuppelkirche Santa Maria della Salute in Venedig, für die der Kurfürst von Sachsen, August der Starke, so schwärmte. 4.790 Orgelpfeifen sorgen wieder für den Wohlklang der Kirchenmusik. Der Grundriss des barocken Kirchenbaus beträgt 45 mal 45 Meter. 



Acht Stützpfeiler säumen den runden Innenraum und die Emporen, die sich über vier Stockwerke erheben. Um eine Mittelkanzel herum ist der steile Predigtraum angelegt. Die riesige Orgel besteht aus vier Manualen und 67 Registern, die für den Wohlklang von 4.790 Orgelpfeifen sorgen. Der Altar wurde aus rund 2.000 Bruchstücken rekonstruiert und stellt Jesus auf dem Ölberg dar. Im Original erhalten geblieben ist die Jesusfigur, während es sich bei dem Engel, der herabschwebt, um eine Gipsfigur handelt. Vier Treppenhäuser, die diagonal ausgerichtet sind, gliedern das Innere der Frauenkirche. Über jedem Treppenhaus ragt eine sogenannte Laterne in die Höhe, die einem Turm ähnelt. 


Das Geläut der Dresdner Frauenkirche besteht aus acht Glocken: der Gedächtnisglocke Maria, der Dankglocke Hanna, der Taufglocke Philippus, der Gebetsglocke David, der Trauglocke Josua, der Stadtglocke Jeremia, der Verkündigungsglocke Johannes und der Friedensglocke Jesaja. Über dem zentralen Raum der Frauenkirche schwebt die 26 Meter hohe Innenkuppel. Überwölbt wird diese von der sogenannten „Steinernen Glocke“. Zwischen der inneren und der äußeren Schale führt ein Weg empor, auf dem die Besucher zur Laterne hinaufsteigen können. Wer auf die Kuppel hinaufsteigen möchte, muss acht Euro Eintrittsgeld bezahlen. 

Nach ca. 50 Jahren erhielt die wiederaufgebaute Frauenkirche ihr Kuppeldach mit dem goldenen Strahlenkreuz zurück, auch mit Hilfe einer britischen Förderinitiative. 



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Bildmaterial:

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1 Kommentar:

  1. Seit der Vereinigung fahren wir regelmäßig durch und nach Dresden und so haben wir hautnah erlebt, wie sich nicht nur diese herrliche und kulturträchtige Stadt entwickelt hat, sondern auch die ländliche Umgebung, die turistisch noch im Dornrößchenschlaf schlummert. Ganz besonders ist die Oberlausitz (z.B.Obercunnersdorf) mit ihren zum großen Teil renovierten Umgebindehäusern, die sicher einmalig im Mitteleuropa sind und für diese Region, zu nennen. Für viele im Süden der Republik ist diese Region ein weißer Fleck auf der Landkarte,der sehr viel Charme hat und sicher ein Besuch wert ist.

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